Aloe Vera – Kaiserin unter den Heilpflanzen

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Nicht erst seit wenigen Jahren ist die Aloe Vera bekannt, schon seit Jahrhunderten gilt sie als natürliches Heilmittel zur Stärkung des Immunsystems und Linderung von Schmerzen. Mittlerweile gibt es zahlreiche kosmetische und medizinische Produkte mit Aloe Vera.

Die Aloe Vera gilt in der Pflanzenwelt als wahres Wundergewächs. Vorrangig zu finden ist sie in heißen und trockenen Gebieten, wo sie sich dank ihrer extremen Wasserspeicherkapazität an die schwierigsten klimatischen Umstände hervorragend anpassen kann. Beliebt und bekannt ist vor allem das Aloe-Vera-Gel, welches aus dem wasserreichen Blattinneren der Pflanze besteht und zur Behandlung von Hautproblemen (z. B. Entzündungen, Verbrennungen, Insektenstichen, Sonnenbrand, Wunden) zum Einsatz kommt. Inzwischen finden sich für diese Wirkung auch klinische Studien, die zudem eine gute Verträglichkeit der Aloe Vera aufzeigen.

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Die Aloe Vera – Kleine Pflanzenkunde

Die Aloe Vera wird der Familie der Affodillgewächse zugeordnet und trägt ihren Namen „Aloe“ aufgrund ihrer Eigenschaft, dem bitteren Geschmack. Ihre Heimat hat die Aloe Vera auf der arabischen Halbinsel. Jedoch wird sie als Zier- und Heilpflanze auch auf den kanarischen Inseln, am Mittelmeer, in Afrika, in Indien, in Mittel- sowie Südamerika und in Australien kultiviert.

Die spitz zulaufenden, dickfleischigen und lanzettlichen Blätter der Aloe Vera sind in Form einer Rosette angeordnet und erreichen eine Länge von etwa 50 und eine Breite von etwa sieben Zentimetern. Sie weisen eine graugrüne Farbe auf, gelegentlich finden sich auch Blätter mit rötlichen Nuancen. Aufgebaut sind die Blätter in drei Schichten: die graugrüne, wachshaltige, ledrige Blattrinde schützt die Pflanze vor Hitze, Verdunstung und UV-Strahlung, die Faserschicht zwischen Blattrinde und Mark enthält ein gelbes und bitteres Gel und im Inneren befinden sich das Mark. Zudem zeigen die äußeren Blattränder kleine Stacheln.

Aloe Vera und ihre gesunden Inhaltsstoffe

Seit der Entdeckung der heilenden Eigenschaften der Aloe Vera beschäftigt sich natürlich auch die Forschung intensiv mit ihrer Wirkung und den Inhaltsstoffen. Mit Hilfe modernster Analyseverfahren konnte bereits festgestellt werden, dass sich im Inneren der Aloe Vera etwa 160 Bestandteile befinden. All diese Stoffe tragen zum Überleben der Pflanze bei und bieten in Kombination durchaus auch für den Menschen einige Vorteile.
Unter den Inhaltsstoffen finden sich Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Polysaccharide und Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Letztere stärken die Abwehrkräfte der auch als Wüstenlilie bekannten Pflanze.

Als Hauptwirkstoff der Aloe Vera wird der noch recht „junge“ Inhaltsstoffe Acemannan betrachtet. 

Das Polysaccharid Acemannan

Acemannan gilt als entscheidender Inhaltsstoff der Aloe Vera. Das Polysaccharid kann bis zur Pubertät vom menschlichen Organismus selbst gebildet werden. Die langkettige Zuckerform, die in jeder Zellmembran des Körpers eingebaut ist, verfügt über antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften. Acemannan scheint vor allem auf die Beweglichkeit der Gelenke Einfluss zu nehmen, denn es versorgt diese mit ausreichend Gelenkschmiere.

Sekundäre Pflanzenstoffe in der Aloe Vera

Die sekundären Pflanzenstoffe sind vor allem für die Abwehrkräfte der Aloe Vera verantwortlich. Zu den wichtigsten Pflanzenstoffen in der Pflanze gehören die Anthrachinone. Sie waren früher für ihre abführende Wirkung bekannt, in der heutigen Zeit ist diese Wirkung aufgrund der Verarbeitung der Aloe Vera aber nicht mehr von Bedeutung. Alle in der Aloe Vera enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe haben auf das allgemeine Wohlbefinden eine positive Wirkung. Zudem können dank moderner Methoden auch weitere Bestandteile wie

• Phytosterine (Campesterol)
• Triterpene (Lupeol)
• Beta-Sitosterol

aus der Aloe Vera gewonnen werden.

Vitamine und Mineralstoffe in der Aloe Vera

Vitamine und Mineralstoffe sind für den Menschen ein wichtiger Bestandteil zur Erhaltung der Gesundheit und des Stoffwechsels. In der Aloe Vera sind die Vitalstoffe gut aufeinander abgestimmt und helfen auch ihr, mit den teils lebenswidrigen Umständen in ihrer Umgebung zurechtzukommen. Die Vitamine und Mineralstoffe wirken sich natürlich auch auf den Menschen positiv aus. In der Aloe Vera sind unter anderem

• Vitamin A
• Vitamine des B-Komplexes (B1, B2, B6, B12)
• Folsäure
• Niacin
• Vitamin C
• Vitamin E

enthalten.

Die Wirkungen der enthaltenen Vitamine werden zudem durch die in der Aloe Vera zu findenden Mineralstoffe und Spurenelemente wie

• Chrom
• Eisen
• Kalium
• Kalzium
• Kupfer
• Magnesium
• Mangan
• Natrium
• Zink

ergänzt. Alle Mineralstoffe und Spurenelemente tragen dazu bei, dass der Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper ausgeglichen werden kann.

Aminosäuren in der Aloe Vera

Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine. Diese wiederum haben für den Menschen eine besondere Bedeutung. Auf insgesamt 22 unterschiedlichen Aminosäuren basiert der menschliche Eiweißstoffwechsel. In der Aloe Vera befinden sich davon 20, neun von ihnen sind essenziell, also lebensnotwendig.

Enzyme in der Aloe Vera

Im menschlichen Organismus übernehmen Enzyme die Aufgabe, in den Zellen für einen richtigen und auch funktionalen Ablauf zu sorgen. Sehr umfangreich ist dabei die Bandbreite ihrer Aufgaben. So sind Enzyme beispielsweise für den Abbau von Krankheitserregern verantwortlich oder sie helfen bei der Vervielfältigung des Erbguts. Die Aloe Vera enthält eine Vielzahl an Enzymen, von denen Wissenschaftlicher mittlerweile auch wissen, dass sie die flächendeckende Abwehr von Krankheitserregern unterstützen.

Aloe Vera und ihre Wirkung

Sämtliche Heilwirkungen, die der Aloe Vera zugeschrieben werden, beruhen aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Kombination aller Inhaltsstoffe. Ihr werden folgende Wirkungen nachgesagt:

• antiviral und antibakteriell
• entzündungshemmend
• wundheilend
• immunstimulierend
• abführend

Angesichts der Inhaltsstoffe wird Aloe Vera durch die Kommission E (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) bei Verstopfung empfohlen. Bislang fehlen aber für weitere Wirkungen und Anwendungen noch ausreichende wissenschaftliche und seriöse Nachweise.

Mögliche Nebenwirkungen der Aloe Vera

Wird Aloe Vera bestimmungsgemäß und auch nur für kurze Zeit angewendet, ist nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen.

Eine Überdosierung mit einer Einnahmemenge von mehr als einem Gramm pro Tag kann aber Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Krämpfe, Darmentzündungen oder Nierenreizungen hervorrufen.

Werden Aloe-Vera-Präparate über einen zu langen Zeitraum eingenommen, kann es in der Folge zu Wasserverlust und Störungen des Elektrolytkreislaufs kommen. Im weiteren Verlauf kann ein Kaliummangel entstehen und es werden vermehrt Natriumionen ausgeschwemmt. Als Folge des Kaliummangels können Lähmungen der Darmmuskulatur, Herz-Kreislauf-Probleme oder auch Muskelschwäche auftreten. Eine übermäßige Anwendung von Aloe Vera kann zudem eine dauerhafte Schädigung der Darmschleimhaut herbeiführen.

Kinder unter 12 Jahren, schwangere sowie stillende Frauen und Menschen mit Hämorrhoiden und Nierenerkrankungen sollten Aloe Vera nicht innerlich anwenden. Werden gleichzeitig Herzmedikamente eingenommen, sollte eine Verwendung von Aloe Vera zunächst mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

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