Bin ich Alkoholiker?

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Alkohol gehört heute zu unserem täglichen Leben dazu. Oft ist uns das aber gar nicht bewusst. Alkohol konsumieren wir nämlich nicht nur, wenn wir bewusst ein alkoholisches Getränk zu uns nehmen.

Alkohol ist auch zum Beispiel in vielen Pralinen, Kuchen und anderen Lebensmitteln erhalten. Wir verfeinern Speisen mit Alkohol, um die besondere Geschmacksnote zu erhalten. Zum Essen gehört die gute Flasche Wein in vielen Haushalten ganz unmerklich dazu. So konsumieren wir oft unbewusst mehr Alkohol, als wir eigentlich denken. Solange dies alles im Rahmen bleibt und der Alkohol keine tragende Rolle in unserem Leben spielt, ist alles unproblematisch. Doch die Grenzen zum Alkoholismus sind oft nur fließend.

Wie kann ich erkennen, ob ich Alkoholiker bin?

Jede Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass ein normales Leben ohne das bevorzugte Genussmittel plötzlich problematisch wird. Viele Menschen trinken gerne hin und wieder Alkohol – können aber auch problemlos damit zurechtkommen, wenn sie auch einmal über Wochen keinen Alkohol konsumieren. Beim Alkoholiker ist das anders: Er benötigt regelmäßig seine Dosis Alkohol, um gut durch den Alltag zu kommen. Oft ist das den Betroffenen selbst gar nicht bewusst. Ihre Neigung zum Alkohol fällt erst dann auf, wenn Lebensumstände sich ändern. So kann es zum Beispiel sein, dass man aufgrund einer Krankheit oder einer Operation mit anschließendem Krankenhausaufenthalt keinen Alkohol konsumieren darf. Normalerweise kein Problem – doch der Alkoholiker wird nun nervös, fahrig, mitunter sogar aggressiv. An solchen Punkten bemerken Betroffene und Angehörige oft erstmals, dass das Konsumverhalten in Sachen Alkohol aus der Norm fällt. Generell sucht der Alkoholiker so oft wie möglich an das Genussmittel zu kommen. Mit fortschreitender Sucht tritt das Verlangen auch immer mehr in Situationen auf, in die eigentlich kein Alkohol passt. So trinken Erkrankte gerne schon frühmorgens Alkohol, um “auf Touren zu kommen”. Beim Zusammentreffen mit Freunden muss Alkohol fließen, ansonsten können Betroffene irgendwann keinen Spaß mehr am geselligen Zusammensein empfinden. Der Alkohol durchdringt so immer mehr den Alltag, bis ein normales Alltagserleben irgendwann nicht mehr möglich ist. Der Zusammenbruch droht.

Wo kann ich als Alkoholiker Hilfe bekommen?

Der erste Schritt zur Hilfe besteht darin, sich das Problem Alkoholismus ernsthaft einzugestehen. Dies fällt vielen Betroffenen verständlicherweise schwer. Hilfe kann man zunächst oft im Internet finden. Hier gibt es viele Foren, in denen Betroffene sich austauschen können. Oft werden hier auch weiterführende Ansprechpartner in verschiedenen Städten genannt. Der Hausarzt ist ebenfalls immer ein guter Ansprechpartner. Er unterliegt der Schweigepflicht, kann aber wichtige Institutionen nennen, die weiterhelfen können. Wer sich direkt mit Betroffenen austauschen und so Hilfe erfahren möchte, kann sich beispielsweise auch an die Anonymen Alkoholiker wenden.

Kontaktdaten und Infos der Anonymen Alkoholiker:

Telefon: +49 8731 32573 12
Internet: https://www.anonyme-alkoholiker.de/

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