Rotklee, die Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler, ist in Nordamerika und auf dem europäischen Kontinent beheimatet. Auch bekannt unter dem Namen Wiesenklee, gehört sie zu den Hülsenfrüchten. Die Pflanze wächst sowohl in der freien Natur, wird aber auch in der Landwirtschaft von März bis Anfang August gepflanzt. Als proteinreiche Futterpflanze ist sie bei Weidevieh als Raufutter und bei Insekten sehr beliebt.
Gerade die Blüten mit ihren langen, engen Blütenröhren werden von Hummeln bestäubt, da sie mit ihrer Rüssellänge den tiefsitzenden, süßen Nektar erreichen können.
Für den Menschen sind sowohl die Blätter als auch die Blüten verzehrbar.
Rotklee kann eine vitalstoffreiche Ernährung unterstützen
Als Hülsenfrucht liefert Rotklee u.a. die für grünes Blattgemüse typischen Vital- und Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Vitamin B (Niacin), Kalium, Vitamin C, Salicylate, Cumarine, Glykoside, Ätherische Öle, Phytohormone, sowie Vitamin B1 (Thiamin).
Rotklee gilt als Anbaupflanze bereits seit dem 11. Jahrhundert. Auch in Hildegards Physica findet die Pflanze Erwähnung.
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Einsatz von Rotklee bei Wechseljahresbeschwerden
Bekannt geworden ist Rotklee in der grünen Medizin auf Grund seiner verschiedenen sekundären Pflanzenstoffe (Flavonoide). Unter dem Titel „Neue Erkenntnisse zu Rotklee“ veröffentlichte die Pharmazeutische Zeitung (PZ) – die Fachzeitschrift der deutschen Apotheker – bereits 2005 erste Erkenntnisse, die belegen, dass bei Wechseljahresbeschwerden die Pflanze als gute Alternative zu der herkömmlichen Hormonersatztherapie eingesetzt werden kann. Der bis dato üblichen Hormonersatztherapie wird ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko nachgesagt. Rotklee bietet „mit seinen Phytoöstrogenen eine Gruppe von aktiven Pflanzenstoffen, die eine rezeptorrelevante Raumstruktur wie Estradiol (einem Hormon aus der Familie der Östrogene) haben, so dass sie an verschiedene Östrogenrezeptoren gebunden werden können“. Phytoöstroge beschreiben pflanzlichen Wirkstoffe, deren chemischer Aufbau dem menschlichen Östrogen nahezu ähnelt.
Gerade in den Wechseljahren, die bereits ab dem 41. Lebensjahr beginnen können und einen unterschiedlich langen Verlauf haben, treten bekannte Wechseljahresbeschwerden auf.
Zu ihnen gehören u.a.:
- Hitzewallungen
- Nervosität
- Kopfschmerzen
- schnell wechselnde Stimmungslagen
- Depressive Verstimmungen
- Gelenkschmerzen
- reduziertes Leistungsvermögen und damit verbunden
- eine allgemeine Müdigkeit
Phytoöstrogene können somit den Hormonhaushalt regulieren, bei lästigen Wechseljahresbeschwerden nachweislich eine positive Veränderung erzielen und wirken zusätzlich antioxidativ.
Weitere Eigenschaften von Isoflavonen sollen sein:
- Antioxidative Wirkung
- Cholesterinsenkend – (besonders bei LDL)
- antiatherogene Eigenschaften
Ein Östrogenmangel hat auch beim Mann negative Folgen
Östrogene entstehen durch die Umwandlung männlicher Sexualhormone. Das wohl bekannteste männliche Geschlechtshormon ist das Testosteron. Mit zunehmendem Alter sinkt der Testosteronspiegel beim Mann. Dies ist ein ganz normaler Vorgang. Der schwindende Testosteronanteil im Alter hat auch den Begriff der “männlichen Wechseljahre” geprägt. Bereits ab dem Alter von 30 produziert der männliche Körper langsam weniger Testosteron. Bei einem niedrigen Testosteron-Anteil werden folgende Beschwerden beschrieben:
- Schwindende Muskelkraft
- Einlagerung von Fettgewebe
- Abnahme der sexuellen Lust
- Zunahme von Erektionsstörungen
- Hitzewallungen
- Rückgang der Knochendichte (Osteoporose)
Hoher Stress kann diese Beschwerden noch negativ beeinflussen.
Darüber hinaus wandelt der männliche Körper einen Teil des Testosterons mithilfe der Aromatase in das Östrogen Estradiol um.
Der Bostoner Endokrinologe Dr. Joel Finkelstein hat in einer Studie mit 400 Männern bis zum Alter von 50 Jahren nachgewiesen, dass ein Testosteronwert unter 300 bis 350 Nanogramm dafür sorgt, dass auch der Estradiolwert bei Männern abnimmt. Die Folge ist ein Zuwachs des Unterhaut- und Bauchfettgewebes, also ein Anstieg des Körperfett-Anteils.
Wissenschaftler sehen in dem Abfall des Östrogenwertes die Hauptursache für eine männliche Midlife-Krise mit – ähnlich, wie bei Frauen – Gewichtszunahme, Depressionen, Schlafstörungen, Antriebsschwäche etc.
Auch die Libido des Mannes benötigt eine ausgeglichene Konzentration an Testosteron und Östrogen.
Rotklee kann Einfluss auf die Prostata haben
In Österreich wurden im Jahr 2008 PSA Werte in einer Studie untersucht. PSA bedeutet „prostataspezifisches Antigen“. Dieses Enzym wird in der Prostata gebildet und im Blut gemessen; liegt der Wert zu hoch, existiert ein Prostataproblem. Bei einem niedrigen Wert liegt in der Regel kein Prostataproblem vor. Dennoch kann ein niedriger oder normaler Wert nicht ausschließen, dass eine Erkrankung bzw. ein Prostatakrebs vorhanden ist. In der Medizin wird PSA vor allem als sogenannter “Tumormarker” eingesetzt.
Als Ergebnis dieser Studie konnte nach der Einnahme über ein Jahr ein PSA Wert gemessen werden, der 30 Prozent verringert war. Daher wird vermutet, dass Rotklee sich positiv auf die Prostata auswirken kann.
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von forvital.de können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Quellen:
https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/psa
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/testosteron#
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16373244/