Ein sanftes und doch wirksames Heilmittel gegen Migräne – das wünschen sich Millionen Betroffene, die unter den Nebenwirkungen starker Schmerzmittel leiden. Aber kann CBD-Öl bei Migräne überhaupt helfen? Lesen Sie hier mehr über den Wirkstoff aus der Hanfpflanze!
CBD bei Migräne – bekannt aus dem Fernsehen
Eva Imhof machte CBD bei Migräne hierzulande bekannt. Die RTL-Moderatorin erklärte im Jahr 2018, ihr helfe CBD-Öl tatsächlich gegen ihre Migräne. Ab sofort galt CBD-Öl, auch CBD-Tropfen genannt, als das Allheilmittel gegen Migräne. Leider ist es nicht ganz so einfach.
Diese Anzeichen kennzeichnen eine echte Migräne:
+ pulsierender, teils einseitiger Schmerz
+ Übelkeit, Erbrechen
+ hohe Reizempfindlichkeit
+ Aura-Sehen oder ähnliche Sehstörungen
Könnte man all das auf sanfte Weise bekämpfen, wäre Millionen Menschen geholfen: Allein in Deutschland leiden circa 18 Millionen Menschen an Migräne. Das sind so viel, wie in der ehemaligen DDR lebten.
Frauen sind dabei fünfmal häufiger betroffen als Männer. Berufstätigkeit verschlimmert das Ganze noch. Um ihren Verpflichtungen nachzukommen, greifen nämlich viele Patienten zu Schmerzmitteln. Die aber haben teils heftige Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen von Schmerzmitteln gegen Migräne
Triptane etwa bringen die Gefahr von Dauerkopfschmerz mit sich. Selbst Aspirin oder auch Paracetamol sind nicht ganz harmlos: Dauerhaft eingenommen, schädigen sie Magen, Leber oder auch Nieren. CBD hingegen gilt als weitgehend nebenwirkungsfrei.
CBD – der Wirkstoff aus dem Hanf
Cannabidiol kommt aus dem Hanf, wie der Name schon sagt: Als Wirkstoff des Cannabis wird es extrahiert und mit einem Trägeröl versehen. Abgefüllt in Fläschchen, soll CBD-Öl gegen vieles helfen, unter anderem Migräne. Der Unterschied zum berüchtigten THC: Cannbidiol “dreht” nicht.
Diese Wirkungen kann CBD hervorrufen:
+ antientzündlich
+ appetitzügelnd
+ schmerzlindernd
+ antieemetisch
Viele Menschen nutzen CBD als Einschlafhilfe, andere mildern Nebenwirkungen schwerer Erkrankungen wie etwa MS oder Parkinson. Auch gegen Alzheimer soll CBD helfen, während es bei bestimmten Krebsarten das Wachstum der Tumoren beeinflussen kann.
CBD gegen Migräne
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Studien, die darauf hinweisen, dass CBD gegen Migräne helfen kann. Allerdings ist die Wirkung weit subtiler als allgemein angenommen. CBD wirkt nicht wie ein Schmerzmittel, das den Schmerz abschaltet. Vielmehr kann es auf andere Art helfen.
Migräne entsteht oft durch Stress
CBD hat neben zahlreichen anderen Eigenschaften auch die Wirkung, den Anwender deutlich zu entspannen. Das allein kann schon ausreichen, die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren.
Studien lassen noch weitere Wirkungen vermuten, ihre Zahl hält sich aber in Grenzen. Das ist überhaupt ein Manko bei CBD – viele der ihm nachgesagten Wirkungen sind nicht hinreichend nachgewiesen. Hinzu kommt die Tatsache, dass es bei jedem Anwender individuell wirkt.
Wer also vorhat, CBD bei Migräne auszuprobieren, der sollte viel Geduld mitbringen: Nicht immer wirkt es so, wie man sich das vorstellt. Oft dauert es, bis der Körper sich an eine Anwendung gewöhnt hat und entsprechend reagiert. Am besten beginnt man mit einer sehr geringen Dosis, die man anschließend langsam steigert, bis die Symptome sich bessern.
Hilft CBD bei Migräne? Diese Studien deuten darauf hin:
+ CBD bekämpft chronische Entzündungen (Quelle 1, im Anhang)
+ Cannabis könnte bei Migräne helfen (2)
+ CBD gleicht den Serotoninspiegel aus, der bei vielen Migränepatienten unausgeglichen ist (3)
+ CBD greift ins Endocannabinoidsystem ein und bekämpft so die Migräne (4)
Wer ehrliche Erfahrungsberichte sucht, sollte sich in Kopfschmerzforen umsehen. Seit Amazon kein CBD-Öl mehr in seinem Sortiment duldet, lassen sich nur schwer echte Erfahrungsberichte finden. Doch es gibt sie, und sie machen vorsichtig Mut: Vielen hilft CBD tatsächlich. Bei einigen Menschen wirkt es allerdings auch gar nicht, das sollte nicht verschwiegen werden. Weil es sich dabei kaum um Feldforschung handelt, schließlich sind die näheren Umstände der Anwendung jeweils nicht bekannt, braucht es hier dringend weitere Forschung.
Fazit
CBD kann bei Migräne helfen. Mehr Forschung ist nötig, um die Vorgänge ganz zu verstehen. Wer CBD-Öl testen möchte, sollte sich langsam an die passende Dosis herantasten, weil CBD bei jedem Menschen individuell wirkt.
Quellen:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22585736
(2) https://www.leafly.com/news/science-tech/new-study-confirms-that-cannabis-can-help-migraine-sufferers
(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4117050/
(4) https://www.liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/can.2016.0009