Was bedeutet Corona für die Familien in Deutschland?

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Tipps und Anregungen für gelungene Familienzeit

Früher oder später werden wir uns an eine Zeit erinnern, die ganz besonders war. Eine noch nie da gewesene Erfahrung – vor allem für Kinder und deren Eltern. Eure Kinder, die normalerweise früh am Morgen das Haus verlassen und in die Kita oder Schule gehen. Wir Eltern, die täglich einen durchgeplanten Alltag mit Haushalt, Job und Kind/ern erleben.

Die Zeit der Corona-Krise wird in Erinnerung bleiben als eine Zeit der erzwungenen Rücksichtnahme, als eine unwirklich erscheinende Zeit. Eine Zeit in der die einen nicht mehr ein- noch aus wissen, weil sie täglich viele Stunden in Pflegeberufen oder anderen systemrelevanten Tätigkeiten arbeiten. Andere wiederum verbringen die Zeit damit, ihren Job von zuhause aus zu erledigen und nebenbei die Schularbeiten der Kinder zu betreuen oder die noch nicht schulpflichtigen Kinder zu beschäftigen.

Nebenbei wirst Du feststellen, dass deine Kinder dankbar sind, wenn Du Zeit mit ihnen verbringst. Eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur während der Zeit der Corona-Krise erlebt werden kann. Die nächsten Ferien kommen bestimmt – und mit diesen Anregungen und Tipps wirst Du dich darauf freuen, mehr Zeit mit deinem Kind verbringen zu dürfen.

Wie kann ich meine Kinder beschäftigen?
Zuerst einmal gilt es zu verstehen, was sich für das Kind verändert, wenn Schule oder Kindertagesstätte wegfällt. Schließlich leben Kinder von Ritualen. Das heißt, von immer gleichbleibenden Abläufen. Sie geben deinem Kind Sicherheit und das Gefühl, dass alles wieder gut wird, dass die eigenen Eltern „die Situation im Griff haben“.

In den Ferien, der Urlaubszeit oder eben in der Zeit der Corona-Krise liegt es an Dir selbst, deinem Kind die notwendige Struktur zu geben. Die fällt im Urlaub sicherlich anders aus, als in Krisenzeiten. Wichtig ist es regelmäßige Abläufe, die den Tagesablauf strukturieren beizubehalten.

Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig
Mahlzeiten zählen für Kinder zu wichtigen Orientierungspunkten im Tagesablauf. Hier helfen feste Uhrzeiten auch uns Erwachsenen. Ich stelle Dir hier einen beispielhaften Tagesplan mit festen Mahlzeiten vor:

– Frühstück um 8.00 Uhr
Diese Uhrzeit gilt als Orientierung. Nutze die freie Zeit zum gemütlichen Start in den Tag. Frühaufsteher unter den Kindern freuen sich über einen früheren Zeitpunkt. Langschläfer genießen das Frühstück gerne auch etwas später. Finde einen guten Zeitpunkt für Dich und deine Kinder.

Für die Corona-Zeit und Kinder im Grundschulalter gilt: Starte pünktlich in den Tag, dann kann dein Kind die Schularbeiten zu den gewohnten Zeiten erledigen.

– Zwischenmahlzeit um 10.00 Uhr
Sowohl in der Schule wie auch im Kindergarten haben Kinder die Möglichkeit einer Zwischenmahlzeit. Tatsächlich haben Kinder nach etwa zwei Stunden wieder Hunger. Biete ihnen einen gesunden Snack an. Äpfel, Bananen oder Gemüsesticks heben die Laune und füllen den Bauch.

– Achte darauf etwas zu trinken anzubieten!
– Mittagessen um 12.30 Uhr
– Erneut eine Zwischenmahlzeit etwa um 15.30 Uhr
– Abendessen um 18.00 Uhr

Du wirst sehen, wenn Du bewusst regelmäßig mit deinen Kindern eine Mahlzeit vorbereitest und einnimmst, werden sie es Dir immer danken! Ein voller Bauch spielt und arbeitet wieder besser, das gemeinsame Vorbereiten schweißt zusammen.

Was mache ich, wenn mein Kind zu schnell mit den Schulaufgaben fertig ist?
Am Vormittag sind die Schulkinder aktuell gut versorgt mit Arbeitsmaterial, das die Lehrer zur Verfügung stellen. Wenn die Aufgaben, welche die Lehrer stellen, erledigt sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Unterrichtsinhalt noch zu vertiefen. Hier liegt es an Dir, abzuschätzen, von welchem Material dein Kind profitiert.

– Arbeitsblätter aus dem Internet
Verschiedene Webseiten bieten den Schulstoff nach Klassen und Themen sortiert an. Hier findest Du zusätzliche Arbeitsblätter, mit denen Du mit deinem Kind gezielt üben kannst.
Aber Vorsicht: Überfordere dein Kind nicht, wenn Du das Gefühl hast, die Aufgaben der Schule dauern schon ziemlich lange!

– Erklärvideos gibt es zu zahlreichen Themen
Häufig greifen die Lehrer bereits auf das breite Angebot im Internet zurück. Sicherlich lockert es den Lernalltag auf, wenn auch die Eltern teilweise Videos zu bestimmten Themen anbieten und mit dem Kind gemeinsam ansehen.

Das tägliche Highlight
Einige Eltern verbringen aktuell auch viel mehr Zeit zuhause. Sicher ist diese Zeit ausgefüllt mit Home-Office, Kinder beschäftigen und Schulaufgaben kontrollieren und erklären. Trotzdem bringt es für die Familie einen Mehrwert, wenn Eltern und Kinder täglich ein gemeinsames Highlight einplanen.

Hier einige Tipps für das schlechte Wetter:
– Bilderbuchkino
– gemeinsames Lesen
– planen einer Zirkusvorstellung über die Woche verteilt
– Kinderdisco zuhause
– Bastelideen umsetzen (Geschenkidee für Großeltern/ Verwandte/ Freunde)

Und das könnt ihr bei schönem Wetter unternehmen:
– Geocaching
– eine selbst vorbereitete Schatzsuche im nächsten Park oder Waldstück
– Wanderwege der Umgebung in Etappen erkunden
– Fotos in der Umgebung machen und den Großeltern zukommen lassen
– Picknick im Grünen

Wie können sich Kinder mit ihren Großeltern austauschen?
Selbstverständlich ist das gute alte Telefon das Kontaktmedium Nummer eins. Doch vielleicht lohnt es sich auch für Großeltern sich mit sozialen Netzwerken auseinanderzusetzen. Ein Videoanruf als kleines Highlight zwischendurch sorgt für gute Laune und ein wenig Nähe in diesen kontaktarmen Zeiten. Doch auch der handgeschriebene Brief kann wieder einmal in Erinnerung gerufen werden. Hier lassen sich selbstgemalte Bilder, Fotos und kleine Schriftstücke verschicken. Gerade heutzutage ein selten gewähltes Medium, welches jetzt gute Dienste leisten kann.

Müssen die Hobbys jetzt wegfallen?
Viele Kinder sind traurig, weil beispielsweise der Musikunterricht oder auch der Sport im Verein wegfällt. Zusätzlich zu den arbeitsreichen Vormittagen sorgt die soziale Isolation teilweise für ungemütliche Situationen zuhause.

Allerdings gibt es trotz der Kontaktsperre Möglichkeiten, mit den Übungsleitern, Musiklehrern oder den Freunden in Kontakt zu bleiben. Hier bieten sich die sozialen Medien hervorragend an. Allerdings sollten die Eltern ihre Kinder hier anleiten und ihnen zur Seite stehen.

– Trainingseinheiten können über spezielle Apps angeboten werden
– Musikunterricht per Skype oder Videokonferenz
– Nutzung von Chatrooms für Freunde

Lange-Weile muss nicht langweilig sein
Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Für Eltern bleibt die Aufgabe, den Kindern Sicherheit zu vermitteln. Und das Gefühl, dass die Zeit gut genutzt werden kann. Zuerst einmal ist es von Bedeutung für Kinder, zu wissen, dass alle Familienmitglieder ihre speziellen Aufgaben haben. 
Wenn aber jeder seinen Job zuverlässig erledigt, bleibt am Ende noch Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Eine gute Struktur, die Platz für spontane Highlights lässt, sorgt für eine neue Routine und echtes Familienleben.

Vorschläge für Online-Beschäftigungen
Abhängig von der Situation der Eltern geht es manchmal nicht anders, als die Kinder digital zu beschäftigen. Hier folgen einige Tipps für Online-Angebote, die Sinn machen:
– https://kurzelinks.de/3ysv
– https://kurzelinks.de/zhrs
– http://onlinekurs.staedelmuseum.de/
– https://www.digitalconcerthall.com/de/home
– https://www.kikaninchen.de/gemeinsam-zuhause/kikaninchen-gemeinsam-zuhause-102.html
– https://www.arte.tv/de/videos/050724-001-A/welt-unter-strom-1-3/</li><li>https://www.deutschlandfunkkultur.de/best-of-2019.4143.de.html?fbclid=IwAR2ZtEmvEXP-GT2JTXe-mC_S9c0XMygtqjwK33dt8_AKo-Oh_zjTJ4Q3uRc

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