Wie lange wird die Coronaviruspandemie noch anhalten?

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Seit Anfang der COVID-19-Pandemie leiden viele Menschen unter starken psychischen Belastungen, die von der Isolation und Ungewissheit in die Zukunft ausgehen. Nach mehr als einem Jahr fragen sich viele, wie lange die Pandemie noch anhalten wird, und wann man wieder in sein normales Leben zurückkehren kann.

Die Entwicklung der Pandemie

Als Dezember 2019 erste Meldungen über eine neue Virusinfektion aus China in deutschen Medien auftauchten, dachten viele Deutsche und Bürger anderer Länder noch, China wird das Problem schon selbst in den Griff bekommen. Vielleicht auch, weil sich die in Afrika ausbreitenden Ebola-Infektionen nicht auf andere Kontinente ausweiteten. Schon in den ersten Wochen der neuen Dekade häuften sich aber Berichte über COVID-19 Erkrankungen in ganz Europa. Aufgrund internationaler Reisen meldeten bald alle Länder Infektionen. Italien war zunächst am stärksten betroffen, und Grenzen zu angrenzenden Ländern wurden abgeriegelt. Am 11. März erklärte die WHO den Virusausbruch zur weltweiten Pandemie.

Erste Welle

Als im März 2020 die Auswirkung der ersten Welle in fast allen Ländern deutlich zu spüren waren, ergriffen ihre Regierungen Maßnahmen, die Flut einzudämmen. Geschäfte wurden geschlossen, ein Mindestabstand von ein bis zwei Metern (je nach Land) zwischen Personen wurde eingeführt. Menschen lernten neue Begriffe, wie den „Lockdown“, die „Selbst-Isolation“, das „Home-Office“ oder die „Maskenpflicht“ kennen. Letztere wurde in Deutschland noch im Frühling eingeführt. Neben geschlossenen Geschäften kam es auch zur Schließung von Arbeitsstätten und Bildungseinrichtungen. Unter anderem kam die für Deutschland so wichtige Kraftfahrzeug-Produktion für einige Wochen zum Erliegen. Wer im Betrieb am Computer arbeitete, konnte oft von Zuhause aus weiter für seinen Betrieb tätig bleiben. Schulen und Universitäten wurden geschlossen. Schüler und Studenten mussten online zu Hause lernen.

Depressionen

Bei vielen Menschen leidet die Psyche unter der Isolation. Man darf keine Freunde oder Bekannte besuchen, nicht auf Veranstaltungen gehen, oder sich nur mit dem Kumpel in der Bar auf ein paar Bierchen treffen. Am schlimmsten betroffen sind aber Familienmitglieder, die ihre Angehörigen nicht mehr besuchen dürfen. Das Telefonieren ist für viele kein Ersatz für ein persönliches Treffen und einer Umarmung. Oft macht sich Frustration breit. Außer dem Telefonieren, im Internet immer mehr schlechte Nachrichten zu lesen, oder stundenlang Netflix zu schauen, findet sich wenig, um die überflüssige Zeit totzuschlagen. Dazu gesellt sich die Angst, ob man mit weniger Einkommen über die Runden kommen wird. Das Erzeugen von Hoffnung und ihrer anschließenden Zerstörung von den Medien, die erst über Erfolge der Eindämmung, und wenige Tage später über die steigende Zahlen der Fälle von COVID-19 berichten, bereitet vielen Menschen eine Achterbahnfahrt der Gefühle, was zusätzlich auf die Psyche schlägt.

Zweite Welle

Während der Lockdown zunächst die Infektionszahlen senkte, entschlossen sich viele Regierungen, die Restriktionen zu lockern. Die Wirtschaft muss ja wieder in Schwung kommen. Weil wieder mehr Menschen direkten Kontakt zueinander hatten, konnte sich der Virus schneller ausbreiten. Einige Bürger nahmen an, die Lockerung sei ein Zeichen, dass der Virus unter Kontrolle sei, und wurden so unvorsichtig. Da zu der Zeit keine Impfstoffe bereitstanden, nahmen die Zahlen der Infizierten und der Todesopfer rasant zu. Viele Regierungen bestätigten, dass sich ihr Land sich in einer zweiten Welle befindet, die mehr Fälle und mehr Tote als die erste mit sich brachte. Es folgte in der Regel ein weiterer Lockdown. Die Menschen waren zurück im Frühling 2020 mit seiner ersten Welle und dem ersten Lockdown. Erneut machte sich Frustration breit.

Dritte Welle

Anfang 2021 breiteten sich die ersten Mutationen des Coronavirus aus, die ansteckender und tödlicher waren. Es kam aber zeitgleich zu ersten Impfung, nachdem die Impfstoffe von Pfitzer/BioNTech, AstraZeneca und Moderna in verschiedenen Länder zugelassen wurden. Glücklicherweise helfen diese derzeit auch gegen die Mutationen. Nachdem ältere Menschen geimpft wurden, zeigte sich, dass die neuen Varianten vor allem jüngere Menschen hart treffen, die noch nicht geimpft waren und bei der Erkrankung mit der ersten Generation des Virus eher glimpflich davonkamen. Der Wettlauf mit der Zeit begann; wird es genug Impfungen geben, bevor die neuen Infektionen außer Kontrolle geraten? Werden die Impfstoffe auch gegen diese und zukünftigen Varianten helfen?

Licht am Ende des Tunnels?

Als sich seit Frühling 2021 herauskristallisierte, dass es genug Impfstoffe für eine breite Bevölkerungsschicht geben wird, gab die Bundesregierung Geimpften einen Teil ihrer Freiheit wieder. Sie wurden Genesenen gleichgestellt. Unter Vorlage eines Impfpasses konnten wieder für Nichtgeimpfte weiterhin verschlossene Teile von Geschäften, Museen oder Sportstätten besuchen. Wieder macht sich die Hoffnung breit, dass man bald aus dem Tunnel ist, um wieder in ein normales Leben zurückzukehren – wenn denn die bekannte Normalität nach all dieser Zeit noch existiert. Sollte es aber bald Virus-Mutation geben, gegen die existierende Impfstoffe machtlos sind, geht es für alle erneut zurück in den Frühling 2020; man steht vor der vierten Welle. Statt Frustration macht sich dann bei vielen Menschen Depression breit.

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