Saubere Luft ist Menschenrecht – Luftverschmutzung schädigt Gesundheit und ist lebensverkürzend 

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Saubere Luft zum Atmen ist ein Menschenrecht und eine Gesellschaft sollte alles tun, um diesem Anspruch gerecht zu werden, in jedem Staat der Welt. Wie schwierig das jedoch im Einzelnen ist, zeigen Auseinandersetzungen um Diesel-Fahrverbote, um Kohlekraftwerke und sogar Feuerwerke. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass uns durch die Wissenschaft sachlich fundiert vor Augen geführt wird, was Luftverschmutzung mit unserer Gesundheit anrichten und wie sie den Klimawandel beschleunigen kann. Förderung und Verbrennung fossiler Energieträger setzt nicht nur viel klimaschädliches CO2 frei, es werden mit Rauch und Abgasen auch große Mengen Feinstaub und Schadstoffe in die Luft geblasen. Schätzungen zeigen, dass Schadstoffe in der Außenluft weltweit für etwa 4 Millionen vorzeitige Todesfälle jährlich verantwortlich sind.

Wenn wir heute bei uns in Deutschland von Luftverschmutzung reden, dann geht es schon lange nicht mehr um verrußte Innenstädte, qualmende Industrieanlagen, stinkende Autoabgase und Smogglocken über unseren Städten. Hier hat die Umweltschutzpolitik der letzten Jahrzehnte deutlich Wirkung gezeigt. Heute geht es um den unsichtbaren Teil der Luftverschmutzung, um Stickoxide, um Feinstaub, um Ozon, um CO2 und einige weitere mehr. Wie gefährlich diese Luftbestandteile für unsere Gesundheit sein können, haben Untersuchungen in städtischen Gebieten mit und ohne Umweltzonen gezeigt. Wurden in Ballungszentren und Großstädten Umweltzonen eingerichtet, sanken dort Erkrankungen, die auf Luftverschmutzung zurückgeführt werden können. Diese ermutigenden Ergebnisse aus Deutschland wurden durch Untersuchungen aus Polen bestätigt und ergänzt. In Polen leiden noch einige Landstriche und Städte unter erheblicher Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke und veraltete Industrieanlagen. Dies bleibt nicht folgenlos für die Gesundheit der dort lebenden Menschen, wie Wissenschaftler der Universität Krakau eindrucksvoll in ihrer vergleichenden Studie zeigen konnten. So ist die Zahl von Herzoperationen nach Herzinfarkten in den Landesteilen mit hoher Luftverschmutzung höher als in den Regionen mit sauberer Luft. Nahm die Luftverschmutzung im Winter durch Öfen und Heizungen in Regionen mit hoher und niedriger Luftverschmutzung zu, stieg in beiden Regionen auch die Zahl der Herzoperationen. Dies wird als klarer Hinweis dafür gewertet, dass Feinstaub als wesentlicher Bestandteil von Luftverschmutzung für die Zunahme von Herzerkrankungen und vorzeitigen Todesfällen verantwortlich ist. Das sollte für uns in Deutschland und in ganz Europa Motivation sein, weiter an der Verbesserung unserer Luftqualität zu arbeiten. Es hilft Gesundheit und Klima gleichermaßen.

Feinstaub für Lungen- und Herzerkrankungen verantwortlich

Fazit: Aus den beiden großen europäischen Ländern Deutschland und Polen liegen Daten zur Beeinflussung von Lungen- und Herzgesundheit durch Luftverschmutzung vor. Diese Daten sollten Motivation sein, aktiv für die Luftreinhaltung zu arbeiten, zum Wohle der in Städten und Industrieregionen lebenden Menschen.

Quelle: Januszek R, et al. The relationship between increased air pollution expressed as PM10 concentration and the frequency of percutaneous coronary interventions in patients with acute coronary syndromes-a seasonal differences. Environ Sci Pollut Res Int. 2020 Jun;27(17):21320-21330. doi: 10.1007/s11356-020-08339-6. Epub 2020 Apr 8. PMID: 32266627; PMCID: PMC7245590.

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