Gute Nachrichten für Männer – Tomaten und sogar Ketchup helfen dir beim Schutz deiner Prostata

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Gesunde Lebensmittel sollen Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Das ist bekannt und wird täglich propagiert. Ebenso ist aus vielen epidemiologischen Studien bekannt, dass eine ungesunde Ernährung mit dem gehäuften Auftreten von Erkrankungen korreliert. Deshalb arbeiten Wissenschaftler aus den Fachrichtungen Biologie, Ernährungsforschung und Medizin intensiv daran, gesunde Lebensmittel, auch solche die industriell hergestellt werden, zu identifizieren und ihren Einfluss auf den menschlichen Organismus oder einzelner Organsysteme zu erforschen. Die Tomate ist ein Alltagsgemüse, das positiven Einfluss auf die Gesundheit der Prostata des Mannes nehmen kann und krebsvorbeugend wirken soll. Es gibt starke wissenschaftliche Belege, die die These der prostataschützenden Wirkung von Tomaten und Tomatenprodukten untermauern.

Positive Effekte von Tomaten und Tomatenprodukten auf Prostata beschrieben

Die positiven Wirkungen von Tomaten auf die Gesundheit haben wir wahrscheinlich ihrer roten Farbe zu verdanken, konkret dem Pflanzenpigment Lycopen. Aber auch den reichlich in dem roten Gemüse enthaltenen Mineralstoffen Selen und Calcium wird eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden zugeschrieben. Das rote Pigment Lycopen ist ein Antioxidans, das in Zellen der Tomate als Radikalfänger dient und reaktive Moleküle wie auch freie Radikale unschädlich machen kann. Dadurch werden schädliche Stoffwechselprozesse gebremst, die ansonsten zu Zellschäden führen könnten. Dies gilt nicht nur für die Zellen der Tomate, es gilt nach Verzehr auch für menschliche Zellen. Dem Lycopen ist es darüber hinaus zu verdanken, dass nicht nur frische Tomaten, sondern auch verarbeitete Tomatenprodukte einschließlich Tomatensaft und Ketchup positive Wirkungen auf menschliche Zellen entfalten, weil das Pigment alle Verarbeitungsprozesse unbeschadet überlebt. Einige epidemiologische Beobachtungsstudien zeigen, dass bei Männern der regelmäßige Verzehr von Tomaten oder Tomatenprodukten mit einer Absenkung des Risikos für Prostatakrebs um etwa 20% einhergeht. Die prostataschützende Wirkung lässt sich in solchen Studien ab einem Verzehr von 10 Tomaten wöchentlich nachweisen. Das gilt sowohl für die Vorbeugung von Prostatakrebs wie auch für den weiteren Verlauf einer Krebserkrankung. Allerdings sind diese Beobachtungen wie bei allen Studien dieser Art kein Beweis dafür, dass Tomaten oder Lycopen wirklich die Ursache für den krebshemmenden Effekt sind. Positive Einflüsse wie gesunde Lebensweise, Sport, wenig Alkohol und Rauchabstinenz größerer Teile der Studienpopulation könnten die Studienergebnisse unabhängig vom Lycopen positiv beeinflusst haben.

Experimentelle Befunde zeigen tumorhemmende Effekte von Tomaten

Deshalb ist es hilfreich, für die Beurteilung der Studienergebnisse auch Daten aus experimentellen Untersuchung mit hinzuzuziehen. Das haben Forscher aus den USA getan. In ihrer kürzlich veröffentlichten Analyse kommen sie zu dem Schluss, dass Tomaten wie auch Tomatenprodukte in experimentellen Krebsmodellen hemmend auf die Entwicklung von Krebszellen einwirken können. Die Befunde aus epidemiologischen Beobachtungen werden durch experimentelle Daten also untermauert. Darauf aufbauend sollte es möglich sein, zukünftig klinische Studien zu konzipieren, die auch beim Menschen Prostata schützende Eigenschaften von Tomaten, Tomatenprodukten und Lycopen wissenschaftlich zweifelsfrei nachweisen können. Bis solche Ergebnisse vorliegen, stellt sich die Frage, wie der gesundheitsbewusste Mann mit auf noch unsicherer Datenbasis stehenden Ergebnissen umgehen soll. Pragmatisch! Dem potenziellen Nutzen von Tomaten steht praktisch kein Risiko gegenüber. Tomaten gehören zu einer gesunden ausgewogenen Ernährungsweise dazu. Nicht nur bei Männern. Deshalb ist es richtig, ausreichend Tomaten oder Tomatensaft auf den wöchentlichen Speiseplan zu setzen. Für Tomatenketchup gilt diese Empfehlung allerdings nur eingeschränkt, da einige der Produkte aus dem Supermarkt viel Zucker enthalten.

Fazit: Das Pflanzenpigment Lycopen wird für positive Wirkungen auf die Gesundheit von Tomatenliebhabern verantwortlich gemacht. Beobachtende Studien zeigen, dass Männer dem Verzehr von Tomaten ein reduziertes Risiko für Prostatakrebs zu verdanken haben.

Quelle: Moran NE, Thomas-Ahner JM, Wan L, Zuniga KE, Erdman JW, Clinton SK. Tomatoes, Lycopene, and Prostate Cancer: What Have We Learned from Experimental Models? J Nutr. 2022 Jun 9;152(6):1381-1403. doi: 10.1093/jn/nxac066. PMID: 35278075; PMCID: PMC9178968.

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